Was bringt SDC den Unternehmen

Trotz Fortschritten und tollen Innovationen in der Medizintechnik und der Digitalisierung können diese nicht uneingeschränkt im OP zum Einsatz kommen. Die Probleme sind proprietäre Protokolle und Schnittstellen so dass eine Vernetzung der Geräte im OP nur mit viel Aufwand und hohen Kosten betrieben werden kann. Auch Michael Czaplik, Ilara GmbH, bestätigt dies: „Aufgrund der fehlenden herstellerübergreifenden Standards und einheitlicher Protokolle, entstehen leider an vielen Stellen immer wieder Insellösungen, die entweder gar nicht, oder nur mit größeren finanziellen Aufwand an bestehende Strukturen angebunden werden können. Dieses Problem führt zu einer Innovationsbremse und unnötigen Kosten und Zeitverzögerungen.“

Weitere derzeitige Probleme in Hinblick auf die Vernetzung von Medizingeräten sind:

  • der Markteintritt

    kleinerer Unternehmen, der erschwert oder unmöglich ist

  • gesetzliche Anforderungen

    an vernetzte Medizinprodukte insbesondere bezogen auf deren Zulassung

  • der Zugriff

    auf vorhandene Informationen durch fehlende Schnittstellen

  • durch die fehlende Integration

    ist keine optimale Bedienschnittstelle gegeben, so dass hier Fehlbedienungen geschehen können, die die Sicherheit des Patienten gefährden können

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Durch die Verfügbarkeit von SDC versprechen sich die Firmenvertreter deutliche Verbesserungen, da nun innovative Produkte und vielversprechende Softwarelösungen, die oft sehr spezialisiert sind, den Experten im OP zur Verfügung gestellt werden können. Durch die SDC Standards verwendet jedes Gerät einheitliche Schnittstellen und ein einheitliches Kommunikationsprotokoll. Dadurch reduziert sich der Implementierungsaufwand deutlich und ermöglicht auch KMUs einen Marktzutritt. „Wir als Hersteller erhoffen uns mehr auf die Entwicklung innovativer Medizinprodukte konzentrieren zu können. Die Implementierung der „Vernetzung“ sollte einfach zu erledigender Standard werden und keine Kür“ sagt Marcus Köny, Ilara GmbH.

Auch Philipp Liebmann, Produkt- und Marketingmanager bei Richard Wolf GmbH, verspricht sich durch SDC deutliche Verbesserungen, wie bspw. eine Absenkung der Implementierungshürde und Sicherheit in Bezug auf die regulatorischen Anforderungen an ein Medizinprodukt in einem vernetzten Medizinprodukteverbund.

Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Czaplik

Geschäftsführender Gesellschafter Ilara GmbH

„Innovation lebt von kleinen, kreativen Anbietern! Das Medizintechnik Netzwerk der Zukunft ist eine Plattform; beliebige kompatible Geräte und Systeme können miteinander kommunizieren, ganz unabhängig von ihren jeweiligen Herstellern…“

Insbesondere im OEM-Geschäft sehen viele Firmen konkrete Vorzüge durch SDC. Sie unterstützen ihre Kunden bei der Umsetzung der Standards und Integration der Protokolle und können nun eine standardisierte Basis-Netzwerkanbindung für alle Geräte anzubieten, ohne jedes Mal eine kundenspezifische Lösung realisieren zu müssen. Dadurch wird Entwicklungskapazität gespart, da längerfristig in jedem Gerät im Feld die gleichen Grundlagen der Soft-/Firmware angewendet werden. Dies kann zunächst durch externe Konnektoren geschehen. In der Zukunft werden es dann eingebaute Module sein und eine direkt implementierte SDC-Schnittstelle.
Marc Stanesby, Geschäftsführer von steute Technologies, verspricht sich bessere Bedienbarkeit und mehr Sicherheit im OP: „steute spielt eine zentrale Rolle in der Bedienung von Medizingeräten, da wir fast alle medizinische Anwendungen mit unserem umfangreichen Programm an Fuß- und Handbediengeräten abdecken. Mit einer Kombination unserer Wireless-Kommunikation und SDC kann steute Bedienelemente entwickeln, die die Arbeit im OP erheblich erleichtern und sicherer machen.“

Durch die Verwendung SDC-konformer Geräte entfällt die Bindung an bestimmte Hersteller, die Integration neuer Produkte und Komponenten wird deutlich erleichtert und das Arbeiten im OP wird flexibler und effizienter. Ganz praktisch kann das bedeuten, dass die Vielzahl am verwendeten Kabeln und Adaptern entfällt. Dadurch werden Kosten reduziert, in der Anschaffung und auch im Betrieb.
SDC ist also vor allem für Geräte relevant, für die es bisher noch keinen sinnvollen Standard gibt. Geräte die DICOM oder HL7 nutzen werden dies auch weiterhin tun, aber für die Vernetzung von Medizingeräten und den Austausch von Daten, für die es noch keine einheitlichen Protokolle und definierten Schnittstellen gab, bietet SDC eine sehr große Chance.